Junge Menschen mit komplexem Hilfebedarf sind in ihrer personalen und sozialen Entwicklung beeinträchtigt und benötigen deshalb fachlich qualifizierte Beratung und Unterstützung. Die Problemlagen sind in der Regel umfassend und vielschichtig, die Störungen oder Auffälligkeiten der psychosozialen Entwicklung so fortgeschritten, dass einzelne Hilfesysteme oder Professionen diese Herausforderungen oft nicht allein bewältigen können.

Der Kooperationsleitfaden ist ein Handlungsleitfaden, der das Zustandekommen eines gemeinsamen Hilfesystems zur Betreuung von Kindern oder Jugendlichen und deren Familien mit einem komplexen Hilfebedarf gewährleisten soll.

Es handelt sich hier um eine verbindliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit, wobei in gemeinsamer Verantwortung eine Abstimmung und Koordination der beteiligten Dienste unter aktiver Miteinbeziehung des betroffenen Systems erreicht werden soll.

Anliegen des Arbeitskreises „Kooperationsleitfaden“ war es, einen Leitfaden zu entwickeln, der die verantwortlichen Fachkräfte unterstützt, eine transparente Kooperation zwischen den einzelnen Diensten zu etablieren und an Hand einer verbindlichen Vereinbarung und gemeinsam entwickelter Instrumente Wege und Möglichkeiten zur konkreten Ausgestaltung einer am Einzelfall orientierten, nachhaltigen Zusammenarbeit zu beschreiten. Ein gemeinsam entwickelter interdisziplinärer Hilfeplan soll den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen mit einem komplexen Hilfebedarf besser gerecht werden.

Als komplexe Hilfe wird das Zusammenarbeiten von mindestens drei oder mehreren Diensten definiert. Bereits etablierte Kooperationen und Handlungsweisen anderer Art sind von diesen Vereinbarungen natürlich ausgenommen und haben selbstverständlich auch weiter ihre Berechtigung.

Jeder Dienst kann den Kooperationsmechanismus auslösen und dabei auf die volle Kooperation der anderen Dienste rechnen. Die einzelnen Empfehlungen werden in unter Einbeziehung der Familie durchgeführte Helferkonferenzen auf einander abgestimmt, wobei jeder Dienst die in seinem Bereich sinnvollen Empfehlungen vertritt und entscheidungs- bzw. handlungsleitend bleibt.

 

Arbeitskreismitglieder Entwicklungsphase: Dir. Ulrike Bürger, Monika Franta, Mag. Alexandra Mayer, Dr. Judith Noske, BSI Christine Pollak, DSA Michaela Schneidhofer MSM, Dr. Martin Schnetzer, Mag. Susanne Stokreiter-Strau, Dr. Werner Swoboda, Dr. Ernst Tatzer, Mag. Ursula Ungerböck, Mag(FH). Kathrin Weninger MA

 

Arbeitskreismitglieder Pilotphase: Regina Blümel MSc, Dir. Ulrike Bürger, DSA Stephan Dangl, Dr. Rainer Fliedl, Markus Gutmann, Markus Koizar BA, Thomas Mörth, Dr. Martin Schnetzer, Mag. Susanne Stokreiter-Strau, Mag. Ursula Ungerböck, DSA Brigitte Winter, DSA Martin Wöhrer

 

Ein Referat zur Vorstellung des Kooperationsleitfadens von Dr. Judith Noske finden Sie hier.

Ein nützliches Tool zur Anwendung des Kooperationsleitfadens ist die Helferkonferenz.